Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeiten lag in der Überarbeitung der Darlehensverwaltung. Ziel war es hier einen Prozess zu implementieren um zukünftige Jahresabschlüsse einfacher zu gestalten. Im Buchhaltungsprogramm wurde die Umsatzsteuerabrechnung von synergie kommunal optimiert.
„Dies ist ein wichtiger Aspekt in den ersten Jahresabschlüssen„, meinte Herr Kalus von der Unternehmensberatung KalusControl. „Die Verbuchung der Mehrwertsteuer baut aufeinander auf und hat somit auch Auswirkungen auf Folgeperioden.“ Die externen Firmen KalusControl und Synergie kommunal bedankten sich bei der Stadtverwaltung für eine gute Zusammenarbeit. Ohne die reibungslose Mitarbeit der städtischen Angestellten und Beamten wäre ein solches Projekt nicht erfolgreich zu realisieren.
Der Jahresabschluss einer Kommune ist der Bericht über die Einzahlungen und Erträge sowie der Auszahlungen und Aufwendungen in einem Haushaltsjahr. Das kommunale Haushaltsjahr entspricht dem Kalenderjahr, beginnt also am 1. Januar und endet am 31. Dezember.
Einige Kommunen, Kreise oder Bundesländer erstellen sogenannte „Doppelhaushalte“, also einen Haushaltsplan, der zwei aufeinander folgende Kalenderjahre abdeckt. Der Jahresabschluss legt Rechenschaft der Verwaltung darüber ab, wie die politisch beschlossenen finanziellen Vorgaben des Haushaltsplans umgesetzt wurden. Die doppelte Buchführung, die seit dem 1. Januar 2009 in der Stadt Kelkheim angewendet wird, zeigt zusätzlich die Aufwendungen und Erträge der Stadt sowie das kommunale Vermögen in einer Bilanz.
Am Anfang der doppischen Buchführung steht die Eröffnungsbilanz zum 01.01.2009. Beginnend beim Rathaus oder den Bürgerhäuser über die Straßen und Radwege bis hin zu den Schulen und Kindergärten mit dem zugehörigen Inventar wurde das gesamte städtische Vermögen erfasst und bewertet. Diese Werte bilden die sogenannte Aktivseite der Bilanz. Auf der anderen Seite der Bilanz (Passiva) stehen die Verbindlichkeiten der Stadt Kelkheim, z.B. Kredite bei Banken. Die Differenz von Vermögen und Verbindlichkeiten bildet das sog. Eigenkapital.
Vereinfacht gesagt zeigt der Jahresabschluss in der Bilanz das Vermögen der Stadt zum 31.12. eines Jahres und in den Finanz- und Ergebnisrechnungen den Weg vom Stand 01.01. zum Stichtag 31.12. Während die Finanzrechnung den tatsächlichen Geldfluss darstellt, zeigt die Ergebnisrechnung auch Veränderungen aufgrund von Abschreibungen und Auflösungen. Dies berücksichtigt also, dass auch kommunales Vermögen einer Wertminderung durch Abnutzug oder Zeit unterliegt und ersetzt werden muss. Weiter gehört zum Jahresabschluss der Anhang mit verschiedenen Übersichten wie z.B. dem Anlagenspiegel.
Dem Jahresabschluss liegt ferner ein Lagebericht bei. Dieser Bericht erläutert den Jahresabschluss und berücksichtigt auch zukünftige Risiken welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Kommune betreffen können. Vereinfacht gesagt soll der Lagebericht das reine Zahlenwerk verständlicher machen und gleichzeitig über den 31.12. hinausblicken.