Wöllstädter Eröffnungsbilanz fertiggestellt
Umstellung von Kameralistik auf Doppik
Kernpunkt bei der Erstellung der Eröffnungsbilanz war es, rückwirkend Vermögen und Schulden zu bewerten. Anders als Kaufleute, die bereits bei Firmengründung Vermögenswerte mit Anschaffungskosten bewerten und abschreiben, war dies bei Kommunen bis zum 01.01.2009 nicht vorgeschrieben. Durch die Umstellung der Rechnungslegungsart von Kameralistik auf Doppik war eine flächendeckende Nacherfassung aller Gegenstände notwendig geworden, um aus diesen Kosten und Nutzungsdauern zuzurechnen.
Das kommunale Haushalts- und Rechnungswesen wurde von der bislang zahlungsorientierten Darstellungsform auf eine ressourcenorientierte Darstellung umgestellt.
Bei der Erstellung der Eröffnungsbilanz handelt es sich um einen Grundstein, den die Gemeinde legt, um darauf aufbauend Jahresabschlüsse erstellen zu können. Hintergrund des Umstiegs auf ein neues Rechnungslegungssystem war eine Gesetzesänderung der Gemeindehaushaltsordnung. Das neue Rechnungswesen soll künftig die Politik dabei unterstützen, generationengerechte Entscheidungen zu treffen und frühzeitig Fehlentwicklungen zu erkennen. Die Änderung des Haushaltsrechts sieht im Übrigen noch weitere Maßnahmen vor, wie z.B. die Einführung einer Kostenrechnung, um dieses Ziel zu erreichen.
Ein besonderes Lob gilt es der betreffenden Personen der Gemeindeverwaltung auszusprechen, die mit viel Einsatz neben dem üblichen Tagesgeschäft, das Projekt erfolgreich gestalten konnten. Die „Doppik-Gruppe“ der Gemeindeverwaltung setzte sich aus Frau Gondolf, Herrn Milius und Herrn Dignal zusammen. Die Beratungsfirmen KalusControl aus Steinau und synergie kommunal GmbH aus Taunusstein unterstützten die Verwaltung mit ihrem Know – How bei der Projektdurchführung. Die Gemeinde Wöllstadt lobte das reibungslose Zusammenspiel aller Beteiligten. In der Kombination aus internen Fachwissen und professioneller Unterstützung lag wohl der Erfolg des Projektverlaufs.
Auch von der Seite der „Externen“ gab es ein uneingeschränktes Lob für die tolle Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung. „Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert. Uns freut es natürlich, das Projekt gemeinsam erfolgreich gestaltet zu haben“, meinte Andre Kalus aus Sicht der Unternehmensberatung. Die Eröffnungsbilanz liegt nun zur Prüfung bei der Revision des Wetteraukreises vor und ist anschließend von der Politik zu beschließen.
„Auch ich war mit der Zusammenarbeit und der Umsetzung sehr zufrieden“, betonte Robert Heyne, einer der Geschäftsführer von synergie kommunal. „Gerade bei der herausfordernden technische Umsetzung in das Finanzverfahren wurde Wöllstadt durch unsere Firma unterstützt. Die Hauptaufgabe bestand darin, jahrzehntelange kameralistische Buchhaltung mit der ab 2009 geltende kommunalen Doppik so zu verbinden, das eine reibungslose Umstellung gewährleistet wurde“, führte Herr Heyne weiter aus. „Schwerpunkt hierbei war es, die historischen Informationen im Steueramt und in der Gemeindekasse bis auf die einzelnen Buchungsposten zu erhalten, damit man alles in einem System abgebildet wird. Auch die Integration des Vermögens in die Anlagenbuchhaltung wurde reibungslos umgesetzt.“